Rentabilität
Eine Rechnung vorweg
Was ist besser eine normale Glühbirne oder moderne LED-Leuchtmittel?
Die Glühbirne kostet so üblich um 1 Euro und hat eine Lebensdauer von ca. 1.000 Stunden oder etwa 1 Jahr.
Berechnung für 5 Jahre bei 2,5 Std/Tag Nutzung
Beschaffung |
5 x 1 Euro =
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5,00 Euro
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Stromkosten |
60 W x 5.000 Stunden
300 kWh x 0,26 Euro = |
78,00 Euro
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Summe |
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83,00 Euro
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Ein modernes LED-Leuchtmittel kostet bei gleicher Lichtausbeute derzeit so um die 50 Euro und hat eine Lebensdauer von ca. 25.000 Stunden oder etwa 20-25 Jahre.
Berechnung für 5 Jahre bei 2,5 Std/Tag Nutzung
Beschaffung |
1 x 50 Euro =
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50,00 Euro
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Stromkosten |
12 W x 5.000 Stunden
60 kWh x 0,26 Euro = |
15,60 Euro
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Summe |
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55,60 Euro
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Rechnet man diese Kosten auf jeweils ein Jahr runter kostet die Glühbirne 16,60 Euro und die LED 11,12 Euro.
Toll, 5 Euro pro Birne gespart. Nicht viel? Wieviele Birnen stecken denn so in den heutigen Lampen. Einfach mal zu Hause durchzählen und ausrechnen. Vermutlich sind die Einsparungen noch viel größer ich habe hier bewußt die Glühbirne billiger gemacht und die LED recht teuer. Gute Fabrikate (Toshiba, Osram usw.) sollte man schon vorziehen, die gute Lichtausbeute und die Rundumabstrahlung sind bei der Wohnraumbeleuchtung sehr wichtig.
Aber wir haben ja noch was vergessen, die LED lebt ja nicht nur die 5 Jahre. Rechnet man das mal hoch auf die Gesamtlebensdauer (mind. 20 Jahre: 240 kWh x 0,26 = 62,4 Stromkosten) ergibt das auf die gesamte Lebensdauer der LED "nur" 112,40 Euro, statt wie bei der Glühbirne 332,00 Euro. Also knapp 220 Euro Differenz pro Birne in 20 Jahren. Bei mind. 12 Birnen in den heutigen Haushalten sind das also 2.640,00 Euro insgesamt oder 132,00 Euro pro Jahr!
Es rechnet sich also heute schon deutlich. Das einzige Problem ist der hohe Anschaffungspreis. Im Kopf stellt dieser die größte Hürde dar, denn für die 12 Birnen müßte man also erst einmal 600 Euro investieren. Und hier winken die meißten ab: "Das ist doch viel zu teuer!"
Wieso zu teuer? Wir haben doch gerade erst erkannt, daß das nicht zu teuer ist. Warum ist es so schwer beim Kauf einer Glühbirne zu verstehen, daß man zwar an der Kasse sofort den einen Euro hinlegt. Mit der Stromrechnung im gleichen Jahr aber nochmals ca. 16 Euro hinblättert; die Birne also wirklich 17 Euro kostet.
Wir vergleichen also beim Kauf nicht den ein Euro Artikel, sondern den 17 Euro Artikel der jährlich neu zu beschaffen ist, mit einem Artikel der 50 Euro kostet und mehr als 20 Jahre hält. Also billige Wegwerfware mit einer echten Wertarbeit.
Hierüber freuen sich am meissten die vier großen Stromproduzenten RWE, E-ON, Vattenfall und EN-BW oder deren Billigableger aus dem gleichen Haus (eprimo, E wie einfach, Yellostrom). Schließlich kann man mit den hohen Stromverbräuchen besser die großen Kraftwerke rechtfertigen und die langen Laufzeiten bei der Atomkraft verkaufen. Das schlimmste was denen passieren kann ist, daß die Verbraucher vernünftig werden könnten und nur noch das abnehmen, was wirklich gebraucht wird.
Meine Empfehlung (alphabetisch):
EWS Elektrizitätswerke Schönau, B-W
Greenpeace Energy, Hamburg
Lichtblick, Hamburg
Naturstrom AG, Düsseldorf NRW
(bitte nicht verwechseln mit dem gleichnamigen Tarif von RWE der leider irreführend ist.)
Hm, nicht schlecht. Und was hat das mit einer Solaranlage zu tun?
Naja, so ähnlich verhält es sich eben auch mit der Solarthermie. Ein klein wenig mehr Aufwand für die eigene Energieerzeugung steht einer langfristigen unabhängigen, umweltfreundlichen und sparsamen Sache gegenüber. Vorwiegend für die Heizung und Nebenbei für das Warmwasser. Eine Investition, die sich bereits nach sehr kurzer Zeit rechnet. Statt dessen rüsten derzeit viele Ihren alten Ölofen gegen einen neuen Ölofen, Gas- oder einer Holzverbrennung um. Die Stromkonzerne und deren politische Fürsprecher bringen dazu noch die Wärempumpe ins Gespräch. Einsatz 1 kWh; gewonnene Wärme 4 kWh, sind als Argument natürlich unschlagbar. Was weggelassen wird: Der Garten rund ums Haus wird tiefgekühlt (Gärtner wissen: Die Frühlingsblüte kommt dann eben später...) und der eingesetzte Strom verbraucht mehr Primärenergie als beim Verbraucher ankommt. In etwa das gleiche Verhältnis bei der Stromerzeugung (4 kWh Energieeinsatz = 1 kWh Strom) fällt in Deutschland an. Bei dem immer noch geringen regenerativen Anteil im Strommix ist das also eine Nullsummen- oder "Milchmädchenrechnung". Und dann kommen die ganz schlauen und sagen: Ha, dann mache ich mir meine eigene Photovoltaikanlage und betreibe damit meine Wärmepumpe. Nur blöd, daß es im Winter so wenig Sonne gibt und Strom sich so schlecht speichern läßt. Das Dach kann man eben nur einmal mit Solaraggregaten belegen: Thermie oder Voltaik oder 50:50? Und ein weiteres Problem: Je komplexer eine Anlage ist, desto anfälliger wird dieselbige. Eine endlose Geschichte von Problemen wird angestoßen. Dann haben wir ja noch die Wahnsinnserfindung der Brennwerttechnik aus dem letzten Jahrhundert, mit der man ja sage und schreibe 5-10 % mehr aus der Verbrennung herausholen "könnte". Das dann immer noch ganzjährig der Kamin raucht, um im Sommer warmes Wasser zu erhalten wird verdrängt. Genauso wie beim Automobilbau der Auspuff unter dem Wagen versteckt wird, weil es den ja eigentlich gar nicht geben sollte. Die Fahrzeuge sind ja angeblich sooo sauber, daß selbst die Elfen und Engelchen in der Werbung schmutziger sind. Entlarvt man diese Täuschung kommt das Argument: Alles was nicht stinkt, raucht und ordentlich Krach macht, hat ja keine Leistung! Diese profane Weisheit sollen wir laufend verinnerlichen. Sie ist allerdings keine Weisheit, sondern barer Unfug, der sich gut vermarkten läßt. Alles was laut ist, stinkt und raucht wird eben eher wahrgenommen. Aber Wahrnehmung ist eben nicht gleich Wahrheit, genauso wie Verstehen nicht gleich Einverstanden ist (frei nach Paul Watzlawicks Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen). Es ist wirklich erstaunlich, aber unsere Solaranlage fällt praktisch keinem Nachbarn auf. Wenn wir im tiefen Winter aber einmal die Holzvergaserheizung einschalten, kann es vorkommen, daß einige herüberschauen und staunen. Verrückt, nicht wahr?
Eine Solaranlage macht keinen Rauch, hat keine explosiven oder brennbaren Stoffe und da es ein geschlossener Kreislauf ist, gibt es auch nichts zu riechen. Viele Besucher unserer Anlage kommen dann aber mit dem Argument: Und was ist wenn der Tank mit dem heißen Wasser ausläuft?
Na, dann haben wir wohl etwas heißes Wasser im Keller. Das ist immer noch besser als Öl oder Gas. Und der Pufferspeicher würde sich bestimmt nicht mit einem Knall verabschieden, so wie in den US-amerikanischen Abenteuerfilmen. Wie soll das auch geschehen? Erdbeben stärke 6,x in Deutschland, oder ein Luftangriff oder ein Metorit? Naja, das wären schon Ereignisse. Aber ob heißes Wasser im Keller dann noch eine Rolle spielt? Bei Öl und Gas dagegen ist ein Leck eine Katastrophe. Hier vertrauen aber die meißten dieser Technik. Witzig, was?
So, und jetzt mal die Karten auf den Tisch! Was kostet denn so eine Solaranlage und ist die überhaupt was für jedermann? Kann ich die einfach so auf mein Dach bauen und fertig ist die Sache?
Nehmen wir erst einmal die Komponenten:
- Der Kollektor
- pro Quadratmeter sollte man etwa xx Euro rechnen und 40-50 m² wären schon ganz gut, um einen großen Tank im Winter auf Temperatur zu halten. Viele fragen dann gleich immer nach den Röhrenkollektoren, die evtl. mehr aus der Fläche holen können. Leider sind die aber zum Rückkühlen nicht geeignet und kosten natürlich viel mehr. Je nach Dachneigung hat man im Sommer ohnehin zu viel Ertrag und muß die Wärme wieder loswerden. Normale Kollektoren sind zudem optisch nicht so aufdringlich und können im Dach besser integriert werden. Die Nachbarn danken es Ihnen, denn die schauen dauernd auf Ihr Haus. Sie ja eher aus demselben heraus...
- Der Pufferspeicher
- Ein großer Pufferspeicher sollte es schon sein, nicht die Minidinger, welche von vielen Heizungsbauern angeboten werden. Wir reden also von 6-20 Kubimeter, also 6.000-20.000 Liter! Wintertage ohne Sonne müssen überbrückt werden. Heizungsbauer die 300 Liter Tanks verbauen, haben vermutlich vergessen, daß das für eine Badewannenfüllung oder ein Duschbad für die ganze Familie nicht ausreicht. Während also bei diesen Minigrößen warmes Wasser gezapft wird, läuft sofort die Heizung im Keller an...
- Die Raumheizung selber
- Eine Fußbodenheizung oder noch besser eine Wandheizung wäre ideal. Warum? Diese Heizungstypen können mit sehr niedriger Temperatur betrieben werden und bieten dann angenehme wohlige Wärme. Im Winter kann man so den Pufferspeicher sehr tief auskühlen und auch schon bei schwacher Sonne wieder aufladen. 30 Grad Celsius am Kollektor sind manchmal schon bei diffusem Licht und nicht zu kühlen Außentemperaturen möglich. Einfach mal einen Blick auf die Linksammlung werfen, dort sind die Erträge anhand der Temperaturen im Tank leicht zu erkennen.
- Die Steuerung
- Eine moderne elektronische und programmierbare Steuerung macht eine Solaranlage zum Selbstläufer. Hier macht sich bezahlt, wenn man ein Unternehmen mit Erfahrung und Bereitschaft für Innovationen beauftragt. Neun Monate lang weiss man dann gar nicht, dass man überhaupt ein eigenes Kraftwerk hat und die drei Wintermonate guckt man dann halt mal öfter nach ob noch alles paßt oder man evtl. eine Zuheizung durchführen muß. Das letztgenannte gilt natürlich nur für Solarhäuser deren Deckungsgrad kleiner 100 % ist. Solch ein 100 % System besitzt ca. 40 cbm Pufferspeicher und ca. 70 m² Kollektor bei einem Einfamilienhaus.
- Die Verrohrung und Installation
- Im Bestand könnte das natürlich teuer kommen, es sei denn man wollte sowieso daran etwas ändern. Wobei die Herabführung der Energie vom Dach in den Tank abhängig ist, von der Lage des Kollektors und der des Pufferspeichers. Gut geplant, isoliert und installiert, kann hier nochmals eine Menge Energie beibehalten werden. Das Wort "Sparen" paßt hier wirklich nicht hin, weil die Sonne ja eh nichts kostet. Auch hier ist eine erfahrene Fachfirma bzw. ein Architekt mit guter Ingenieurerfahrung sehr wichtig.
- Die Hausisolierung
- Das A und O! Bei einem schlecht isoliertem Haus, kann man zwar tolle Erträge erwirtschaften aber es bleibt bisweilen kalt und unangenehm, egal mit welcher Energiequelle man einheizt. Je weniger Energie man in das Haus stecken muss, um es warm zu halten, um so kleiner kann die Anlage bemessen sein (Größe Kollektor, Größe Pufferspeicher). Hier kommt der erfahrene Ingenieur voll zum Einsatz, ist er nebenbei noch Architekt, dann wird er ein durchdachtes Konzept liefern und auch durchgehend erklären können, warum etwas sehr wichtig ist und was man sein lassen sollte. Aufgrund der Wärmeberechnung können zudem Fördergelder oder KfW-Kredite für die Sanierung beantragt werden (aktuelle Programme beachten!).
... (wird noch ergänzt, sorry bin noch im Aufbau dieser Seiten...)
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Zuletzt geändert am: 31.01.2015