Sonnenhaus

Untermenzing

 

Idee

Aus dem ursprünglichen Vorhaben, den vorhandenen Altbau gründlich zu renovieren und umzubauen, entwickelte sich nach und nach die Idee des Neubaus. Ein wesentlicher Anstoß zum Umdenken erfolgte nach einem Vortrag des Architekten Dasch aus Straubing. Die Idee des Solarpioniers Jenni, mit einem extrem großen Tank die Wärme der Sonne für eine sehr lange Zeit zu speichern und sich damit eine effiziente Energiequelle die gratis zur Verfügung steht zu sichern, machte sich auch in unseren Köpfen selbständig.
Hin und her gerissen ob nun (K)Altbausanierung oder Neubau das bessere sei, entschieden wir uns dann doch für den Neubau.

 

 

Erste Hilfen

Die fachlich sehr kompetenten Vorträge des Sonnenhausinstuts und die Offenheit der Besitzer vorhandener Sonnenhäuser ermöglichten uns ein schnelles Sammeln der wichtigsten Punkte. Es stellte sich sehr schnell heraus, daß die Bewohner solcher Sonnenhäuser einen großen Erfahrungschatz hatten und diesen bereitwillig offenbarten. Die Sonnenwärme scheint bei diesen Menschen direkt bis ins Herz zu gehen. Kein Wunder, denn die Sorglosikeit durch die vorhandene unerschöpfliche Engergiequelle erleichtert das Leben dieser Menschen ungemein - und das kam sofort herüber.

 

 

Entwurf und Antrag

Nach den ersten Abstimmungen über die Möglichkeiten einer rückwärtigen Bebauung, erhielten wir vom Architekten den Entwurf. Wir waren überrascht wieviel er aus dem vorhandenen Grundriß heraus holte, ohne auf die dünnen Wände vieler Bauträger zurückgreifen zu müssen.
Die Aufforderung der Lokalbaukommission unseren Antrag zurückzuziehen, war ein erheblicher Dämpfer unserer Euphorie. Neben der Überschreitung von zulässigen Maßen, waren auch weitere Brandschutzrechtliche Auflagen zu erfüllen. Eine Wohnung mehr als die üblichen Eigenheime, machten das Bauprojekt automatisch zum gewerblichen Vorhaben. Diese Besonderheit sollte in den späteren Phasen immer wieder für neue Probleme sorgen.
Insgesamt war die Lokalbaukommission aber fair und bereit, bei Rücknahme und Einschränkung gewisser Bereiche einem verbesserten Antrag anzunehmen. Leider mußten gerade die steile Kollektorneigung und der große Tank darunter leiden.

 

 

Vorbereitungen

Der Architekt ermittelte die notwendigen Massen der einzelnen Gewerke, so daß die ersten Anfragen an die Bauunternehmen versendet werden konnten. Es stellte sich sehr schnell heraus, wer in die engere Wahl käme. Mit professioneller kaufmännischer Unterstützung wurden dann die Verträge erstellt und der Starttermin ausgehandelt.
Jetzt mußte noch der schöne Garten abgeholzt und soweit befreit werden, daß ein Bauen möglich wurde. Wieviel der Garten noch leiden mußte, war keinem Beteiligten zu diesem Zeitpunkt bekannt.

 

 

Bauarbeiten

Am 18.08.2008 kam der erste viel zu große Bagger und begann mit den Kanalarbeiten im alten Vorgarten. Schon hier hätte man erkennen können, daß die Rohbaufirma sich nur Vorteile verschaffte. Der Glaube an die Rechtschaffenheit und den Versprechungen hinderte uns leider daran. Es folgten der Abriß der alten Garagen und des kleinen Brunnens.
Kurz darauf endlich der Aushub der Baugrube, wobei die Rohbaufirma auch hier eigenmächtig die Leistung änderte und große Zerstörung im unberührten Teil des Gartens anrichtete. Die ansonsten sorgfältige Planung, Bauüberwachung des Architekten und Zuarbeit des Bauherrn, fielen einer chaotischen und gierigen Baufirma zum Opfer. Nur mit großen Mühen und ständigem mutigen Einschreiten, konnte das schlimmste verhindert werden. Der eigentlich erfreuliche Baufortschritt wurde so immer wieder getrübt und so manches schöne Ergebnis durch die Dummheiten der Rohbaufirma ins negative gezogen.
Die professionellen Arbeiten der Zimmerer und der technischen Hausinstallation (Wasser und Wärme), entschädigten dafür aber wieder voll. Die Freude über das Erreichte kam allmählich zurück und nahm die Überhand. Das schönste Ereignis begleitet von der ganzen Familie war das elegante Einheben des Pufferspeichers durch die örtliche Telekranfirma. Milimeterarbeit im Herbst mit erst anschließend aufkommenden Wind - Zum Glück!
Der Ausbau war dann wie üblich die ganz große Herausforderung. Aber auch hier hatten wir viel Glück mit dem Sachverstand der eingesetzten Firmen. Aufgrund der negativen Erfahrung im Rohbau, hatten wir jetzt ganz besonderen Wert auf die Vertragstreue und Ehrenhaftigkeit gesetzt. Die Empfehlungen des Architekten waren auch hier sehr gut. Bei unserer eigenen Auswahl fiel besonders der Fliesenleger auf: Sachlich, Korrekt, Terminsicher, einfach Tadellos! Auch die Beratung dieser Profis war ihr Geld wert und so wandelte sich der Bau immer mehr seiner Vollendung entgegen. Die Leistungen wurden bis auf wenige Ausnahme immer besser. Ganz besonders war die Beteiligung der Unternehmen bei der Auswahl an Baustoffen, die gesundheitlich unbedenklich waren. Die Bereitschaft auch bisher unbekanntes erstmalig einzusetzen und/oder zu testen war groß. Insgesamt hatte man gemeinsam am Ende ein ganz tolles Werk geschaffen, in dem es sich gesund und sicher leben läßt.

 

 

Allerlei Arbeiten drumherum

Neben der viel Zeit in Anspruch nehmenden Bauaufgabe, haben wir uns zwangsläufig immer tiefer mit der umfassenden Haustechnik befasst. Die Neugier über die eigentlich so einfache Sache verbunden mit den Möglichkeiten, die darin steckten, feuerten einfach an. Im Grunde wäre das gar nicht nötig gewesen, da die ausgelieferten und eingebauten Teile von vornherein gut funktionierten. Aber wie das oft so ist, beherrscht der Unglaube: "Das kann doch so einfach nicht funktionieren" den Forscherdrang. Man befaßt sich mit dem hydraulischen Aufbau, den elektrischen Teilen und der Steuerung. Am Ende fängt man an, mit kleinen Experimenten hier und da im Ablauf zu verstehen, was da so passiert. Natürlich hat man auch schnell mal etwas verstellt, aber aus Fehlern lernt man. Oder besser aus den Fehlern der Anderen. Und so feilten wir noch mehr an der Steuerung herum und änderten auch zusätzlich etwas an den Schaltern. Schließlich ist ein Mehrfamilienhaus doch ein wenig anders, nicht wahr...
Das intensive Befassen mit der Solarsteuerung, endete dann in der ausgiebigen Auswertung und Aufbereitung der gespeicherten Daten. Dazu war die Steuerung sehr gut zu gebrauchen. Die ursprüngliche sehr kurze Aufzeichungszeit von wenigen Sekunden, war für eine träge Steuerung nicht nötig. Nach der Erhöhung auf die maximale Größe erhielten wir brauchbare Daten über längere Zeiträume, die dann nochmals weitere Erfahrungswerte lieferten. Einige Ergebnisse findet man unter dem Verweis Solardaten.

 

Version 2.0
Zuletzt geändert am: 31.01.2015